21/08/2015

SONDERBEITRAG: Kosmetikverpackung auf Umweltkurs

Das Thema Ökoverpackung erinnert unmittelbar an das 3-R-Prinzip: Reuse, Recycle, Reduce (Wiederverwendung, Recycling, Reduzierung). Umweltfreundliche Verpackungen schonen Ressourcen, Energie, Geld und nicht zuletzt natürlich unseren Planeten. In der Kosmetik werden solche Begriffe jedoch allzu oft mit drittklassigen Flaschen, Tiegeln und Tuben assoziiert, die einen billigen Eindruck und unzureichende Qualität vermitteln.

Heutzutage ist dieses voreilige Urteil abwegiger denn je. Moderne Entwicklungen zeigen, dass nachhaltige Verpackungen auf zunehmend positive Resonanz stoßen, da sie genauso gut aussehen und funktionieren können wie Verpackungskonzepte, die ohne Rücksicht auf den Planeten entwickelt wurden.

Die Umweltverträglichkeit einer Kosmetikmarke spielt bei der Verkaufsentscheidung eine immer wichtigere Rolle. Die Frage stellt sich nun, wie Kosmetikunternehmen sicherstellen können, dass die ökologische Verpackung den hohen ästhetischen Anforderungen ihrer Marke entspricht.

Wiederverwendung

Zwar experimentierten einige Vorreiter bereits mit wiederverwendbaren Kosmetikverpackungen. So gelingt es Unternehmen wie Equivalenza in Spanien, offene, eigens für das Ladenkonzept entwickelte Parfums in Mehrwegflaschen von 30, 50 und 100 ml zu mengenabhängigen Preisen anzubieten. Sicherlich sind die Erfolgsperspektiven für ein derartiges Mehrwegkonzept im Luxusmarkt sehr begrenzt, der sich naturgemäß durch Exklusivität abgrenzt und Massenwaren konsequent ablehnt.

Ein reales Potenzial in allen Marktsegmenten haben jedoch wiederverwendbare Verpackungen, die umfunktioniert werden können: Kilner PET-Behälter etwa, in denen ursprünglich Körperpeeling oder Badesalze verpackt waren, eignen sich hervorragend zur Aufbewahrung für das tägliche Allerlei. Eine Parfumverpackung aus Holz lässt sich in ein hübsches Schmuckkästchen verwandeln. Dabei stellen diese Verpackungen durch die verlängerte Sichtbarkeit der Marke hervorragende Werbeträger für das Kosmetikunternehmen dar.

Recycling

Eine Verpackung aus recycelten Materialien ist heute schon beinahe selbstverständlich. In der Kosmetikbranche gewinnen natürliche Rohstoffe immer mehr an Bedeutung: Glas, Aluminium, Pappe und in jüngerer Zeit auch Holz werden in anspruchsvolle und teils überraschende Verpackungskonzepte integriert.

Kunststoffe wie PP, PET und HDPE können recycelt werden und verfügen jeweils über spezielle Eigenschaften. Polypropylen  etwa ist für seine hervorragende Kompatibilität mit kosmetischen Formeln bekannt. Durch den relativ niedrigen Anschaffungspreis ist der Kunststoff ideal für OTC Formeln für den Masstigemarkt. PET bietet sich für unterschiedlichste Verpackungen an, wenn ein gewisses Maß an Flexibilität benötigt wird: Für einen perfekten Glaseffekt ohne Bruchgefahr kann es vollständig transparent gehalten werden. Das typischerweise für die Verpackung von Reinigungsmitteln verwendete HDPE eignet sich besonders für aggressivere Formeln, wie etwa Nagellackentferner.

In einem weiteren Schritt können aufbereitete Kunststoffe bereits zur Herstellung der Kunststoffverpackung verwendet werden. So haben Kosmetikmarken bei bestimmten Produkten aus dem Kunststoffsortiment von Quadpack die Möglichkeit, den Recyclinganteil der Verpackung selbst zu bestimmen: Der PET Öko-Foamer aus der Q-Line von Quadpack, der mit einem hochwertigen Pumpsprühkopf des koreanischen Herstellers Apollo angeboten wird, ist wahlweise mit einem Recyclinganteil von 50 oder 100 Prozent erhältlich.

Kosmetikverpackungen aus recyceltem Kunststoff werden typischerweise aus benutzten Wasserflaschen hergestellt. Je nach Recyclinganteil entsteht durch den Aufbereitungsprozess eine gelbliche Färbung unterschiedlicher Ausprägung. Die Dekorationsabteilung von Quadpack sorgt jedoch dafür, dass dieser Nebeneffekt durch das Einfärben des PET kaschiert wird und so selbst die Anforderungen der anspruchsvollsten Kosmetikmarken erfüllt werden.

Glas ist ein altbewährter ökologischer Rohstoff, der über die Jahre hinweg nichts von seiner Beliebtheit eingebüßt hat. Aufgrund seiner besonderen Eigenschaften ist es ein ideales Verpackungsmaterial für Parfums und Kosmetika. Es verleiht dem Produkt durch sein Gewicht mehr Substanz und wertet es stilvoll auf. Aus praktischer Sicht verfügt es über eine ausgezeichnete Kompatibilität mit nahezu jeder Kosmetikformel. Zudem ist Glas ein vollkommen natürlicher und recyclingfähiger Rohstoff. Verpackungen aus Glas sind nicht zuletzt deshalb so umweltfreundlich, weil sie gerne zu verschiedensten Zwecken wiederverwendet werden.

Im Hinblick auf Holz ist besonders hervorzuheben, dass es als einziger Rohstoff zu 100% erneuerbar ist, vorausgesetzt, es wird wie bei Technotraf Wood Packaging aus nachhaltiger Forstwirtschaft gewonnen. Sämtliche Hölzer, die in Quadpacks Produktionsstätte in Torelló verarbeitet werden, sind nach PEFC zertifiziert, wodurch die gesamte Produktkette vom Rohstoff bis hin zum Fertigprodukt nachvollziehbar ist.

Durch seine angenehme Optik ist Holz äußerst beliebt für die Parfumverpackung und wird nicht nur für den Deckel, sondern auch für den Flakon oder eine originelle Parfumbox verwendet.  Mit Holz wird ein Stück Natur weitergegeben, das die Verpackung aufwertet. Durch seine natürliche Maserung macht es jede einzelne Verpackung zum Unikat und verleiht dem Produkt einen ganz besonderen Charakter, der alle Sinne anspricht.

Reduzierung

Der dritte Grundsatz hält gerade Einzug in der Beautybranche, vor allem im Bereich der Körperpflege. Auch hier profitieren insbesondere Produkte des Masstige- und Massenmarkts von den Kosteneinsparungen, die durch reduzierten Materialeinsatz erzielt werden können. Dabei ist der Dominoeffekt auf die Umwelt eine erfreuliche Folgeerscheinung.

Ganz bewusst erweitert Quadpack sein Standardsortiment um neue Verpackungen mit verringertem Materialeinsatz, ohne jedoch Abstriche an die Ästhetik zu machen. Die jüngst lancierten 50 ml Acryltiegel aus der Q-Line von Quadpack haben trotz dünnerer Wände (6,5 mm anstelle der üblichen 10 mm) ein hochwertiges Erscheinungsbild. Das Design und die Funktion entsprechen einer herkömmlichen Luxusverpackung, bieten jedoch den doppelten Vorteil eines niedrigen Anschaffungspreises und einer Entlastung der Umwelt.

Eine weitere, überaus sichere Methode der Müllvermeidung ist die Aufteilung der Verpackung in Umverpackung und Innenbehältnis für die Formel. Somit wären wir beim vierten R, das für "Refill" stehen sollte: Im Bereich der Nachfüllkonzepte, die den Materialeinsatz bei Verpackungen effektiv reduzieren, konnte die Kosmetikbranche über alle Marktsegmente hinweg deutliche Fortschritte verbuchen.

Dieser Trend wird auch am Produktsortiment von Quadpack deutlich, das über eine große Auswahl an Nachfüllpackungen für Hautpflege und Parfümerieprodukte verfügt: Das Ampoule-Programm von Yonwoo und die 10 ml Spritze sind zwei Nachfüllkonzepte mit zusätzlichem Formelschutz durch die patentierte Airless-Technologie. Technotraf entwickelt derzeit eine Reihe nachfüllbarer Purse Sprays aus Ahornholz im Handtaschenformat mit leicht abnehmbaren Komponenten, die das Recycling nach Gebrauch erleichtern sollen. Die Liste ließe sich fortführen.

Nachhaltige Prozesse

Wiederverwendung, Recycling, Reduzierung. Durch unzählig viele Möglichkeiten lässt sich die Umweltbelastung während des Produktentwicklungsprozesses minimieren. Jede Marke muss für sich die richtige Balance zwischen ästhetischem Anspruch und ökonomischen Belangen finden. Ein guter Partner für Verpackungslösungen berücksichtigt, dass die verschiedenen Optionen über die reine Verpackungsfunktion hinausgehen, und führt das Unternehmen durch den Entscheidungsprozess.

Neben dem 3-R-Prinzip können Kosmetikfirmen ihre Wahl des Verpackungslieferanten von der Nachhaltigkeit seiner Arbeitsverfahren abhängig machen, da auch Geschäftsprozesse die Umwelt beeinflussen.  So kann zum Beispiel durch die PEFC-Zertifizierung der Firma Technotraf die Nachhaltigkeit der gesamten Produktkette vom Rohstoff bis zum Fertigprodukt nachvollzogen werden.  Zudem werden bei Technotraf alle Abfallprodukte zu 100 % zu Einstreu, Spanplatten und Brennmaterial recycelt.

Bei ihrer Lieferantenwahl stützen sich multinationale Gruppen zunehmend auf Ethik- und Ökologie-Audits. Diese werden ihrerseits durch die Verbrauchernachfrage nach umweltfreundlichen Produkten und verantwortlichen und ethischen Geschäftspraktiken motiviert. So entwickelt sich die Kosmetikbranche Schritt für Schritt zu einem Markt, in dem sich ökologische Bedürfnisse mit wirtschaftlichen Zielen decken. Dies sind gute Aussichten für alle Beteiligten - und nicht zuletzt für unseren Planeten.

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