Fragrance

01/06/2017

Parfums auf Naturkurs

Die Welt verändert sich. Neue Generationen verfolgen neue Prioritäten, motiviert durch ein geschärftes Bewusstsein für eine notwendige Umkehr zu mehr Nachhaltigkeit. Mit dem Erwachsenwerden der Millennials wächst auch ihr Einfluss. Trotz (noch!) eingeschränkter Kaufkraft verlangen diese jungen Leute nach umweltfreundlichen Produkten und Praktiken. Parfümmarken erkannten das Potenzial hinter dieser Nachfrage sehr schnell und verstehen es, das eigene Umweltengagement gewinnbringend auf die Erwartungen der jungen Generation abzustimmen.

Trends mit positiver Wirkung

Parfums spielen nach wie vor eine zentrale Rolle, allen voran natürliche Düfte, die derzeit Hochkonjunktur haben. Nicht alle Marken sind organisch, doch werden bevorzugt natürliche Moleküle eingesetzt. Um bestimmte Duftnoten zu kreieren, lassen sich synthetische Moleküle nicht immer vermeiden, da diese in manchen Fällen tierische Moleküle ersetzen können. Alle Parfums werden aufgrund der Verfahrensregeln der IFRA mittlerweile frei von Tierversuchen hergestellt und auf Hautallergien getestet. Trotzdem sind natürliche Düfte beliebter denn je, und manche Marken verzichten sogar ganz auf synthetische Duftmoleküle.

Gleichzeitig kommen immer mehr ökologische Produkte auf den Markt, die nicht nur umwelt- sondern auch budgetfreundlich sind. Ausschlaggebend ist hier die richtige Balance: Parfums müssen für die heutige Generation Y erschwinglich sein und ihren Erwartungen an umweltfreundliche Praktiken entsprechen. In anderen Worten, sie sollen nicht nur dem Verbraucher, sondern auch der Umwelt guttun. Eine klassische Win-Win-Situation, von der alle Beteiligten profitieren können.

Verpackung mit großem Potenzial

Diese beiden Trends sind zu großen Teilen von der Verpackung abhängig. Ein natürlicher Duft benötigt einen natürlichen Markenauftritt. Einfache, nachhaltige Materialien verleihen dem Produkt eine ansprechende Optik und bieten so eine umweltfreundliche Lösung, die den ökologischen Charakter der Marke hervorhebt. Für die Primärverpackung kommen natürliche, recyclingfähige Materialien wie etwa Holz, Aluminium, Glas und sogar Kork und Keramik zum Einsatz. Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft ist unendlich erneuerbar und Aluminium kann ohne Qualitätseinbußen immer und immer wieder recycelt werden.

Neue Techniken werden entwickelt, um diese Materialien zu veredeln und in die Verpackung zu integrieren – mit spektakulärem Erfolg. Durch das Zusammenwürfeln verschiedener Materialien wie Holz, Metall, Keramik und andere Rohstoffen lassen sich wunderschöne, harmonische Kompositionen zaubern. Insbesondere Holz bietet die perfekte Grundlage für kreative Gestaltung. So erweiterte Quadpack das eigene Angebot um zahlreiche neue Holzdekorationstechniken wie etwa Tinten-Layering, Treibholzoptik, Patinierung, Perlglanzeffekt, Metall- und Steineffekte, Edelrost oder Chamäleon-Effekt.

All dies trägt dazu bei, dass nachhaltige Verpackungen nicht länger Nischen- oder Massenmärkten vorbehalten sind. Sie setzen nicht nur Öko-Massenmarken wie den sehr erfolgreichen Parfümanbieter ‘100 Bon’ ins rechte Licht, sondern schmücken auch ökologische Premiummarken wie 'Cristallerie des Parfums'.

Nachfüllen, reduzieren, recyceln

Nachfüllkonzepte, besonders für kostengünstige Naturprodukte, gewinnen zunehmend an Bedeutung. Neue Jumbo-Formate von rund 200 ml werden von Parfümhäusern in ganz Europa als Nachfüllpackungen angeboten. Größer heißt jedoch nicht nur kostengünstiger, sondern bedeutet auch weniger Verpackung. Rollränder werden durch Drehverschlüsse ersetzt, damit der Verbraucher die Flasche leichter auseinandernehmen kann.

Andererseits passen Parfüms im kleinen Reiseformat bequem in jede Hand- und Kosmetiktasche und können überall hin mitgenommen werden. Auch diese kleineren Flakons können im nachfüllbaren Format angeboten werden, beispielsweise in Verbindung mit einer Original-Jumbo-Nachfüllpackung. Quadpack arbeitet derzeit an einem neuen Purse Spray für unterwegs, das mit Drehverschluss, kleinem, nutzerfreundlichem Format und attraktiver Optik genau zu diesem Zweck entwickelt wird.

Eine gut durchdachte Ökokonzeption geht über die eigentliche Lebensdauer des Produkts hinaus. Durch die Gestaltung der Verpackung kann das Recycling nach dem Gebrauch erleichtert werden. Dazu gehören leicht abnehmbare Komponenten, die vom Verbraucher einfach in den entsprechenden Recycling-Containern entsorgt werden können.

Der Einsatz von nachhaltigen Rohstoffen braucht sich dabei nicht auf die Primärverpackung zu beschränken. Selbstverständlich kann auch die Sekundärverpackung zum Beispiel aus Holz oder Recyclingkarton hergestellt werden. Auch das Transportmaterial kann nach nachhaltigen Gesichtspunkten gewählt werden, da schließlich ein Großteil der Packstoffe für die Beförderung der Güter aufgewendet wird.

Eine nachhaltige Zukunft

Die Umbesinnung auf mehr Nachhaltigkeit hält bereits seit einiger Zeit an. Diese positive Entwicklung ist auch weiterhin tongebend und trägt nun die ersten Früchte. Anfängliche Grünfärbereien wurden aufgedeckt, und einige Marken wie Guerlain haben sich mittlerweile rückhaltlos einem Nachhaltigkeitskonzept verschrieben, das sich durch das gesamte Geschäftsmodell des Unternehmens zieht. Mit dem wachsenden Einfluss der Millennials sind die Weichen für die Zukunft gestellt. Diese junge Generation wird uns dabei helfen, das Gleichgewicht zu finden, das so dringend benötigt wird, um diese Welt positiv zu verändern.

— Isabelle de Maistre, Quadpack Category Managerin Parfümerie

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