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27/06/2023

Die hohe Kunst des PET-Spritzgießens

Die Herstellung von Verpackungslösungen aus PET im Spritzgussverfahren erfordert ein Höchstmaß an Präzision und Expertise

Die meisten Kosmetikverpackungen bestehen vollständig oder zumindest teilweise aus Kunststoff. Aufgrund seiner Recyclingfähigkeit, Flexibilität und Kompatibilität mit unterschiedlichsten Formulationen ist PET ein besonders beliebter Rohstoff. Mittels Spritzgussverfahren lässt sich das Material zu Tiegeln, starren Flaschen und zahlreichen anderen Behältnissen formen. Wie das Verfahren funktioniert und welche Vorteile und Herausforderungen damit verbunden sind, erfahren Sie hier.

Was ist eigentlich PET?

Polyethylenterephthalat oder auch PET ist ein thermoplastischer Polyester, der sich hervorragend als Verpackungsmaterial eignet und anhand fachkundiger Spritzgießtechnik in nahezu jede beliebige Form gebracht werden kann.

Wie funktioniert das PET-Spritzgussverfahren?

Mittels Spritzguss lassen sich hochwertige starre Verpackungsformate aus PET herstellen. Der Werkstoff wird in kleinen Pellets bereitgestellt, die während des Spritzgussverfahrens maschinell erwärmt werden. Anschließend wird die geschmolzene PET-Masse unter Druck in einen Formhohlraum eingespritzt. Nach Abkühlung härtet das Material in der gewünschten Form aus.

Inwiefern unterscheidet sich das Spritzguss- vom Spritzblasverfahren?

Das Spritzblasverfahren kommt bei der Herstellung von Wasserflaschen und anderen Hohlkörpern mit geringer Wandstärke zum Einsatz. Die Spritzgusstechnik hingegen eignet sich für größere Wandstärken und damit für Produkte mit einer anspruchsvollen Optik.

Was sind die Herausforderungen beim PET-Spritzgießen?

Das PET-Spritzgussverfahren hört sich zunächst einmal recht einfach an, doch gibt es eine Menge zu beachten. Um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen, müssen viele verschiedene Parameter, wie Materialtrockenheit, Schmelztemperatur, Formtemperatur, Druckverhältnisse, Entlüftung und Einspritzgeschwindigkeit nicht nur genau justiert und getaktet, sondern auch während der Herstellung ständig überprüft werden.

Da PET Feuchtigkeit aufnehmen kann, muss das Granulat vor Verwendung sorgfältig getrocknet werden. Außerdem ist das Material hitzeempfindlich, weshalb Druck-, Zeit- und Temperaturvorgaben streng eingehalten werden müssen, um Qualitätsmängel wie Versprödung, Glanzverlust, Brandflecken, Gratbildung und Verformungen zu vermeiden.

Ursprünglich wurde PET hauptsächlich im Spritzblasverfahren zur Herstellung dünnwandiger Produkte verwendet. Für dickwandige Behältnisse ist jedoch das wesentlich komplexere Spritzgussverfahren erforderlich, bei dem die Materialeigenschaften exakt auf Gussform, Design und Spritzgussanlage abgestimmt sein müssen.

Gibt es Unterschiede zwischen rPET und neuem PET?

Obwohl sich rPET und neues PET sehr ähnlich sind, ist es wichtig, dass die Verfahren an die jeweiligen Materialeigenschaften angepasst werden. Recyceltes PET (oder rPET bzw. PCR-PET) unterscheidet sich von Neuware hinsichtlich Schmelzflussindex (MFR) und Optik, da bei aufbereitetem Material Verunreinigungen unvermeidlich sind. Je nach gewünschter Form und Ästhetik ist es möglich, einen Rezyklatanteil von 5 bis hin zu 100 % zu verwenden. In jedem Fall muss die Verträglichkeit des recycelten PET mit der Kosmetik vorab getestet werden, insbesondere dann, wenn rPET mit primärem PET vermischt wird.

Welche Farben sind bei einer PET-Verpackung möglich?

Für Verpackungen aus neuem PET sind alle Farben möglich. Einschränkungen gibt es lediglich bei bestimmten Sonderfarben, wo die Absonderung von Additiven sichtbar sein kann. Da die Farbwahl von der Reinheit des verarbeiteten Materials abhängt, sind die Möglichkeiten beim Rezyklat viel stärker eingeschränkt.

Was spricht für und was gegen recyceltes bzw. neues PET?

Für welchen Rohstoff sich eine Marke letztendlich entscheidet, hängt von ihren Nachhaltigkeits- und Qualitätsansprüchen ab, aber auch von Zeitvorgaben und Produktionsmengen. Zwar ist die Ökobilanz bei rPET besser, doch ist das Rezyklat mit Einschränkungen bezüglich Lieferzeiten und Ästhetik verbunden. Manche Marken machen sich die kleinen „Schönheitsfehler“ des recycelten Materials zunutze, um den nachhaltigen Charakter ihrer Produkte optisch zum Ausdruck zu bringen, obwohl sich Recyclingspuren durch die richtigen Prozessparameter und Dekorationstechniken abschwächen lassen.

Auch das Fertigungsvolumen spielt eine Rolle. Die Produktionsmengen sollten idealerweise mit den verfügbaren Materiallosgrößen übereinstimmen, um Abweichungen bei Prozessparametern zu vermeiden und ein einheitliches Erscheinungsbild des Fertigprodukts zu gewährleisten.

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